Forschungsdatenbank

Das IWU ermöglicht Dritten die Durchführung von eigenen wissenschaftlichen Auswertungen mit der Forschungsdatenbank Nichtwohngebäude.


Alle Ergebnisse

Der Schlussbericht zum Projekt ENOB:dataNWG liegt vor, zusammen mit vertiefenden Teilberichten zu den einzelnen Arbeitspaketen und wichtigen Ergebnissen des Projekts.


ENOB:dataNWG Journal Publication

The Journal Building and Environment has accepted our publication in March 2024, DOI 10.1016/j.buildenv.2024.111407

Exploring an unknown: Representative sample survey on structure and energy-related quality of the non-residential building stock in Germany

Abstract

The non-residential building stock in Germany, as in many other countries, is not fully represented in any official statistics, in contrast to residential buildings. This is surprising given the economic significance of this asset and its importance as a source of greenhouse gases. The knowledge gap was closed in a representative sample survey providing statistically valid data on structural parameters and energy-related characteristics of the non-residential building stock in Germany. This became possible because by December 2014 authoritative building polygons from all German cadastres were available in a national database for the first time. These geospatial data, adjusted for topological inconsistencies and supplemented with owner information in an on-site screening, were used as a sampling frame in the previously unknown population of the non-residential buildings, a new approach in building stock statistics worldwide. While the geometry of all buildings can be derived from the geospatial data, energy-related characteristics and renovation activities have to be obtained by interviews with the owners of the relevant non-residential buildings in the sample. With this methodology, regular monitoring of building stocks at reasonable costs becomes possible. It also can be transferred to other states with similar geospatial data infrastructure, in particular to other EU Member States.


dataNWG and the EU Building Stock Observatory

The main objective of the EU Building Stock Observatory (BSO) is to provide transparent information on the EU’s building stock, to support the monitoring of current EU energy policies and measures and contribute to future policy making process. But representative data on the structure and the energy-related quality of the buildings stocks in the EU Member States (MS) are rare.

dataNWG proofed that geospatial data constitute a suitable sampling frame for a representative sample survey to explore the formerly unknown non-residential building stock (NRBS) in Germany.

Most EU MSs also lack data on NRBSs (and often on RBSs also), but cadastral data are presumed to be available everywhere and form the basis of digital geospatial data. With the end of the implementation phase of the EU INSPIRE Directive by the end of 2021, all EU MSs should have their geospatial data infrastructures cross-border compatible and shareable. In principle, so it is conceivable to transfer the survey methodology described here to other EU MSs in order to carry out representative sample surveys in building stocks with reasonable effort and sufficient accuracy.

We propose to conduct a preliminary study to elicit the availability and quality of geospatial data in the EU MSs and, if necessary, to describe the steps needed to make it usable for regular data collection to close the data gap in building stocks. A Building Stock Observatory (BSO) with representative data and regular updates on the structures and energy-related properties of national building stocks would be the ideal foundation for successful climate protection policies in the EU building sector.

A presentation held at the BSO workshop in the course of the Concerted Action EPBD Plenary Meeting 29 & 30 November 2023 Prague is available here.


MEPS für Nichtwohngebäude

Schema zur Festlegung von Schwellenwerten für die Bestimmung der Effizienzklassen im Referenzgebäudeansatz. Demnach gehören 428 Tsd. NWG zu den worst performing buildings (in rot markiert) in Deutschland mit einer Energiebezugsfläche von 405 Mio. m².

Hinter diesem Akronym verbirgt sich ein kontroverses Thema rund um die derzeit im Trilog verhandelte Novellierung der EU-Gebäuderichtlinie (EPBD). MEPS steht für Minimum Energy Performance Standards und beschreibt einen Paradigmenwechsel im Ordnungsrecht der Gebäudeenergieeffizienz. Gebäude müssen demnach im Zeitverlauf gewisse Mindestanforderungen an die Energieeffizienz erfüllen, auch wenn keine anderweitigen Sanierungsmaßnahmen vorgesehen sind.

Dadurch wirken MEPS direkt auf die Modernisierungsrate, die dringend erhöht werden muss. Vor dem Hintergrund der Heterogenität der Akteure im Gebäudebereich und einer Vielzahl an nicht-ökonomischen Hemmnissen für die energetische Modernisierung bilden MEPS somit eine sinnvolle Ergänzung zum bestehenden Instrumentenmix.

Im Projekt MEPS für Nichtwohngebäude (NWG) im Auftrag der European Climate Foundation (ECF) und unter Federführung des Öko-Instituts hat das IWU eine Methodik entwickelt, um aus der Forschungsdatenbank Nichtwohngebäude (dataNWG) den Energiekennwert abzuleiten, der die Schwelle zum 15%-Perzentil der energetisch schlechtesten Nichtwohngebäude in Deutschland darstellt. Nach der Vorstellung der EU-Kommission wären diese „worst performing buildings“ bis 2027 von der Effizienzklasse G in F bzw. bis 2030 in E zu bringen.

Um diese Effizienzklassen rechtssicher definieren zu können, werden repräsentative Stichprobendaten wie aus dataNWG auch in den anderen EU-Mitgliedsstaaten gebraucht. Die größere Herausforderung stellt aber die Notwendigkeit dar, den Kreis der zu verpflichtenden Eigentümer zu identifizieren. Dazu müsste eine Vielzahl von NWG in kurzer Zeit energetisch bewertet werden, eine Aufgabe, für die dataNWG das Kurzrechenverfahren DIBS entwickelt hat.

Endbericht zum Projekt


dataNWG in Art and Poetry

Non-residential Buildings in Germany in M. C. Escher style (Source: DALL.E)

There once was a knowledge gap so wide,
In Germany, non-res buildings did hide,
From official stats they were missed,
But now they can't be dismissed,
Thanks to a survey that turned the tide!

A representative sample was sought,
Energy-related facts were brought,
Owners were interviewed,
Data gaps were subdued,
Building stock stats were finally caught!

With geospatial data in hand,
And on-site screenings across the land,
A new approach was made,
That could be easily conveyed,
To other states, a methodology grand!

So let us celebrate this feat,
A new era of knowledge replete,
Now we know just where we stand,
With non-res buildings across the land,
And can monitor them at reasonable cost, neat!

Source: chatGPT


Nichtwohngebäude-Typologie zum Download verfügbar

Die Typologie stellt 33 Gebäudetypen bereit, differenziert nach 11 Gebäudekategorien und 3 Baualtersklassen
(Quelle: IWU)

Eine Typologie der Nichtwohngebäude (/NWG) in Deutschland wurde aus den Ergebnissen von ENOB:dataNWG entwickelt, um die Komplexität der Gebäudebestandsdaten für Szenarien handhabbar zu machen. Die große Vielfalt der NWG wurde auf 33 Gebäudetypen reduziert, die nach 11 Gebäudefunktionen und 3 Baualtersklassen unterschieden wurden. Die Gebäudetypen sind als "synthetische mittlere Gebäude" definiert, deren Variablenausprägungen "Mittelwertschätzer" im Sinne der Schätztheorie sind. Die Variablen umfassen bisher U-Werte und Flächen der Hüllenbauteile, Nutzheizenergiebedarfe, Erzeugeraufwandszahlen der haustechnischen Anlagen und absolute Häufigkeiten und Flächen der Gebäudetypen.

Die Typologie steht nun zum Download zur Verfügung.


And the winner is ... TAWNY!

Sportlich formuliert könnte es heißen: Emotion Analytics Plattform schlägt Forschungsdatenbank Nichtwohngebäude im Finale beim Innovationspreis 2022 des Bundesverbands der Deutschen Marktforschung (BVM). Gratulation!

Die TAWNY Emotion Analytics Plattform setzt künstliche Intelligenz zur Messung mensch­licher Emotionen ein und ist dem immer bedeutsamer werdenden Forschungsgebiet des Affective Computing zuzuordnen."Diese Bewerbung hat die Jury wirklich sehr beeindruckt, TAWNY hat von allen Einreichungen bei allen vier Bewertungskriterien am besten abgeschlossen", so die Leiterin der Jury, Professorin Andrea Gröppel-Klein, in ihrer Laudatio.

Neben "klassischen" Markt-/Sozialforschungsstudien schließt der Innovationspreis auch Instrumente und Studien ein, bei denen Data Science Teil der Lösung oder Teil der Anwendung ist, wie bei ENOB:dataNWG. So bleibt für die Forschungsdatenbank Nichtwohngebäude die Nominierung als schöner Erfolg und Bestätigung als innovative und wegweisende Forschungsmethode aus einer ganz unerwarteten Richtung, der Marktforschung. Zukünftige Synergien der Methoden nicht ausgeschlossen.

-> Präsentation des Wettbewerbsbeitrags von IFAK / IWU auf dem Kongress der Deutschen Marktforschung 2022 (Video)


Schlussbericht ENOB:dataNWG liegt vor

Die Dynamik der energetischen Modernisierung muss deutlich gesteigert werden, um die Klimaschutzziele im Gebäudesektor erreichen zu können. (© taa22 AdobeStock__78873655.jpeg)

Das Projekt ENOB:dataNWG ist abgeschlossen. Es wurde konzipiert, um erstmals die Strukturen des Bestands der Nichtwohngebäude (NWG) in Deutschland, die bisher in keiner amtlichen Statistik vollständig abgebildet sind, sowie Stand und Dynamik der energetischen Modernisierung zu erheben. Diese Ziele wurden erreicht.

Nun liegt der Schlussbericht vor mit einem Überblick über das gesamte Projekt, die Methodik und die wichtigsten Ergebnissen sowie Verweisen auf ausführlichere Teilberichte zu den einzelnen Arbeitspaketen.


Die Modernisierungsrate: Das ganze Bild.

Auf zwei Säulen muss der klimaneutrale Gebäudebestand gegründet sein: Wärmeschutz an den Gebäudehüllen und Dekarbonisierung der Wärmeerzeugung. Beide Bereiche wurden in ENOB:dataNWG für den Bestand der Nichtwohngebäude in Deutschland detailliert untersucht. Als Ergebnis kann man festhalten:

  • Die mittlere Modernisierungsrate der Gebäudehüllen war in den letzten Jahren mit 0,7%/a deutlich zu gering.
  • Etwa 2% der Außenwandflächen werden pro Jahr saniert, ohne dass dort gleichzeitig gedämmt wird. Es würde einen entscheidenden Unterschied in der energetischen Modernisierungsdynamik machen, wenn es gelänge diese Gelegenheiten auch mit Dämmmaßnahmen zu koppeln.
  • Mit einer moderaten Steigerung der derzeitigen Modernisierungsrate von 2,3%/a könnte das Gros der Wärmeerzeuger bis zum Jahr 2050 noch einmal ausgetauscht werden. Allerdings ist der Wechsel der Energieträger bei weitem nicht ausreichend für die erforderliche Wärmewende.

Eine detaillierte Darstellung der Ergebnisse bzgl. des Modernisierungsgeschehens steht mit dem

Teilbericht E 4.2 Stand und Dynamik der energetischen Modernisierung von Gebäudehüllen und haustechnischen Anlagen im Bestand der Nichtwohngebäude in Deutschland

zum Download zur Verfügung.


Die Modernisierungsrate muss deutlich gesteigert werden!

Gebäudemodernisierungsfortschritt und -rate als gewichtetes Mittel über die flächenbezogenen Bauteilmodernisierungsparameter (©IWU)

Der Gebäudemodernisierungsfortschritt aller GEG-relevanten NWG beträgt rund 19% und rund 30% für die Altbauten, siehe auch nebenstehende Tabelle. Er gibt den Anteil in Prozent der Gebäudehüllfläche gegen außen im Bestand der NWG bzw. der Altbauten in Deutschland an, der nach dem Zeitpunkt der Errichtung eines Gebäudes bereits mindestens einmal energetisch modernisiert wurde. Die mittlere jährliche Gebäudemodernisierungsrate beschreibt die Dynamik der energetischen Modernisierung als den Anteil der Gebäudehüllfläche, der im betrachteten Zeitraum durchschnittlich pro Jahr energetisch modernisiert wurde. Für den Zeitraum ab dem Jahr 2010 bis zum Ende der Erhebungen Mitte 2019 beträgt sie 0,7%/a für alle NWG und 1,1%/a nur für die Altbauten. Die derzeit feststellbare Modernisierungsdynamik reicht nicht aus, um die Klimaschutzziele der Bundesregierung im Gebäudesektor zu erreichen.

Der ausführliche Teilbericht zur Modernisierungsdynamik steht zum Download zur Verfügung.


Teilbericht Screening liegt vor

Fallspezifisches Vorgehen bei der Gebäude-abgrenzung (©BUW)

Hauptziel des Teilprojekts Screening war es, eine Datengrundlage für die im Teilprojekt Stichprobenerhebung vom IWU durchgeführte Breiten- und Tiefenerhebung zu schaffen. Entscheidend waren dabei die Gebäudeabgrenzung gemäß Gebäudedefinition und die Ermittlung von Nutzerinformationen im Screening als Grundvoraussetzung zur Kontaktaufnahme mit Eigentümern und zur Durchführung der Telefoninterviews in der Breitenerhebung. Die Screening-Daten erlauben vor allem Auswertungen zu den räumlichen Strukturen und zu Größenstrukturen einzelner Teilsegmente des Nichtwohngebäudebestandes. Zusammen mit den Breitenerhebungsdaten konnten zahlreiche immobilienwirtschaftlich relevante Merkmale von Büro-, Handels- und Logistikimmobilien untersucht werden.

Der Teilbericht Screening liegt nun vor.


DIBS - ein neues Tool zur energetischen Simulation von Gebäudebeständen

DIBS: ein Simulationsprogram zur Berechnung des Endenergiebedarfs für Heizung und Kühlung von Nichtwohngebäuden in Deutschland (© IWU)

Der Dynamic ISO Building Simulator (DIBS) ist ein Simulationsprogram zur Berechnung des Endenergiebedarfs für Heizung und Kühlung von Nichtwohngebäuden in Deutschland. Der DIBS baut auf dem etablierten dynamischen Stundenbilanzverfahren der ISO 13790 auf und erweitert dieses um verschiedene Aspekte, z.B. die Nachtlüftung zur Reduktion des sommerlichen Kältebedarfs. Das Simulationsprogram erlaubt die Berechnung von einzelnen Gebäuden sowie von Gebäudebeständen. Die Entwicklung des Programms fand im Projekt ENOB:dataNWG statt. Es ist für Bedarfsberechnungen mit den wenigen Erhebungsdaten von ENOB:dataNWG konzipiert. So sind im Fall der Breitenerhebung nur 36 Eingangsdaten pro Gebäude notwendig.

Der DIBS steht unter Tools zum Download zur Verfügung.


Wir haben den Bestand der Nichtwohngebäude vermessen.

Über 200 Teilnehmer aus vielen Bereichen von Forschung, Wirtschaft und Politik verfolgten die Abschlusstagung (© PTJ)

Mit „Die Vermessung der Welt beginnt jetzt“ titelte im Herbst 2016 die Immobilienzeitung einen Artikel über den Beginn des Projekts Forschungsdatenbank Nichtwohngebäude (ENOB:dataNWG). Damit bezogen sich die Autoren auf ein Buch von Daniel Kehlmann über Karl Friedrich Gauß und Alexander von Humboldt, die sich um die Wende zum 19. Jahrhundert unabhängig voneinander in unbekannte Gefilde begaben. Und sie auf ihre jeweilige disziplinäre Art erforschten.

Auch in ENOB:dataNWG haben wir neue Wege beschritten, um den bisher unbekannten Bestand der Nichtwohngebäude in Deutschland zu erfassen. Und das ging nur durch die Verbindung mehrerer wissenschaftlicher Fachdisziplinen.

Nun sind wir am Ziel angekommen. 2 Tage lang hat das Forschungskonsortium von ENOB:dataNWG zusammen mit dem Fachportal ENERGIEWENDEBAUEN des BMWi auf der Abschlusstagung die Erkenntnisse vorgestellt und mit Fachleuten aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik diskutiert. Eine wichtige und zentrale Erkenntnis: Für den Klimaschutz im Gebäudebestand müssen wir mehr tun, viel mehr. Das gilt gleichermaßen für Wohn- und Nichtwohngebäude. Und es muss schnell gehen, sehr schnell, das mahnt das Bundesverfassungsgericht an. Die Präsentationen der Abschlusstagung stehen zum Download zur Verfügung. Wie Sie eigene Auswertungen mit den Daten von ENOB:dataNWG generieren können, das ist unter dem Menüpunkt Forschungsdatenbank beschrieben.

Dass man für schnelles und gutes Handeln auch gute Datengrundlagen braucht ist selbstverständlich. Wir haben einen Weg aufgezeigt, wie das auch für den Gebäudebestand gelingen kann. Eine zentrale Rolle dabei muss ein Gebäuderegister spielen, da waren sich Fachleute aus allen Bereichen einig. Lasst es uns anpacken, mit einer Basisversion, die ein schnelles und regelmäßiges Monitoring des Fortschritts bei der energetischen Modernisierung erlaubt. Denn das brauchen wir zur Orientierung in der Klimaschutzpolitik für die Gebäudebestände. Die spätere Erweiterung für andere, ebenso wichtige Zwecke dürfte dann kein Problem mehr sein.


Immobilienwirtschaftliche Auswertungen zum Büroflächenbestand

Bei der Erforschung der Gebäudebestände in Deutschland spielen auch immobilienwirtschaftliche Fragen eine wichtige Rolle. Insbesondere Angaben zu Nutz-/Mietflächen sind von großer Bedeutung. In dieser Projektinformation Nr. 10 stellen wir erste immobilienwirtschaftliche Auswertungen der Erhebungen des Projekts ENOB:dataNWG vor. Sie beschäftigten sich mit Schätzungen zu den Büroflächen im Bestand der Nichtwohngebäude (NWG) in Deutschland.


Teilbericht zur Bildung der Erhebungsbezirke

Einteilung vom Mecklenburg-Vorpommern in Erhebungsbezirke und Stichprobe auf der ersten Ziehungsstufe (© IÖR)

Diverse Defizite der verwendeten Auswahlgrundlage erfordern ein Vor-Ort-Aufsuchen einer ausreichend großen Hausumring-Stichprobe Im Rahmen des Screenings. Dieser Umstand legt mit Rücksicht auf die begrenzte räumliche Mobilität des hierfür eingesetzten Personals sowie zum Zwecke der Minimierung der Wegekosten nahe, der Ziehung von Hausumringen eine Ziehung von flächenmäßig begrenzten Erhebungsbezirken voranzustellen. Dadurch entsteht ein zweistufiges Ziehungsverfahren, bei dem auf der ersten Ziehungsstufe zunächst deutschlandweit eine ausreichend große Zahl von Erhebungsbezirken und erst auf der zweiten Ziehungsstufe Hausumringe innerhalb dieser Erhebungsbezirke zufällig ausgewählt werden.

Im Teilbericht Erhebungsbezirke wird die automatisierte räumliche Gliederung der Erhebungseinheiten (Hausumringe) in Erhebungsbezirke beschrieben. Da keine bestehenden administrativen oder räumlichen Gliederungen die Anforderungen des Stichprobenansatzes erfüllten, wurde ein innovativer automatisierter Algorithmus entwickelt.


Teilbericht zu Zielen, Methodik und Organisation der Tiefenerhebung

Die Verbrauchserfassung vor Ort muss auch die Zählerstruktur analysieren. (© IWU)

In der Tiefenerhebung wurden Daten zum Energieverbrauch, zur Nutzung sowie Parameter der Gebäudehülle und der technischen Anlage erhoben, um eine vereinfachte Berechnung des Energiebedarfs durchführen und diese am Verbrauch kalibrieren zu können.  

Der Teilbericht zur Tiefenerhebung beschreibt detailliert Zielsetzung, Methodik und Organisation dieser dritten Phase der Erhebung.

Weitere Berichte zur Generierung eines Datensatzes für die Kalibrierung und Validierung von beliebigen Energiebilanztools für Nichtwohngebäude und die Entwicklung eines Regressionsmodells zur Schätzung des Verbrauchs auf Basis einer Bedarfsberechnung werden noch folgen.


Ausstattung der Nichtwohngebäude mit raumlufttechnischen Anlagen

GEG-relevante Nichtwohngebäude in Deutschland nach Art der Lüftung (© IWU)

In Deutschland gibt es nach den Ergebnissen von ENOB:dataNWG 1,981 ± 0,152 Mio. GEG-relevante Nichtwohngebäude. In neben stehender Tabelle sind diese Gebäude nach der Art der Lüftung aufgeteilt. Im Interview wurde gefragt, ob es zentrale raumlufttechnische Anlagen (RLT-Anlagen) zur mechanischen Lüftung von Nutzungsflächen im Gebäude gibt. Dies ist bei 285 ± 40 Tausend oder 14% der GEG-relevanten Gebäude demnach der Fall.

In der aktuellen Corona-Pandemie gilt den Anlagen mit Umluft-Funktion besondere Aufmerksamkeit. Eine eigene Auswertung dazu ergab, dass 21,9% ± 3,5% der zentralen RLT-Anlagen nach Angaben der Befragten mit einer Umluft-Funktion ausgestattet sind.

Download: Projektinformation 9 Zentrale Raumlufttechnik in GEG-relevanten Nichtwohngebäuden


Der Bestand der Nichtwohngebäude in Deutschland ist vermessen.

Segmentierung des Bestands der Nichtwohngebäude in Deutschland nach thermischer Relevanz (© IWU)

Die Erhebungen im Projekt ENOB:dataNWG sind abgeschlossen, die Rohdaten weitgehend aufbereitet. Die finalen Hochrechnungen zu den Forschungsfragen des Projekts werden nun schrittweise ausgeführt. Der Zugang über Geobasisdaten als Auswahlgrundlage einer repräsentativen Stichprobenerhebung gewährt einen umfassenden Überblick über den gesamten Gebäudebestand in Deutschland. Der Schwerpunkt der repräsentativen Stichprobenerhebung lag jedoch auf den Nichtwohngebäuden, deren Bestand und Strukturen nun erstmals valide „vermessen“ wurden.

Erste Ergebnisse von Auswertungen der Daten aus der Breitenerhebung zur Anzahl der Nichtwohngebäude und verschiedener Teilmengen davon sowie deren Flächen und Volumina werden in dieser Projektinformation vorgestellt. Auch Vergleiche mit der amtlichen Statistik werden angestellt.

Download: Projektinformation Nr. 8.3 Der Bestand der Nichtwohngebäude in Deutschland ist vermessen.


Toolbox VSA 2.0 verfügbar

Mit der VSA 2.0 Toolbox können Bestände von Nichtwohngebäuden energetisch erfasst, der Bedarf pro Gebäude berechnet und ein Kurzbericht für jedes Gebäude erzeugt werden. (© IWU)

Auf dem 18. Süddeutschen Energieberaterforum (SEF) des GIH Baden-Württemberg stellte Projektleiter Michael Hörner (IWU) die Toolbox VSA 2.0 vor. Die Toolbox ist Ergebnis der Tiefenerhebung. Sie untertützt die schnelle energetische Erfassung von Gebäudebeständen, also von vielen Gebäuden in kurzer Zeit. Der Schwerpunkt liegt auf der Erfassung von Nichtwohngebäuden mit den komplexeren technischen Anlagenkonzepten und Nutzungen, die dort vorherrschen.

Die Toolbox VSA 2.0 beinhaltet 

  • Datenerfassungstool VSA 2.0 (gefördert von der KfW Bankengruppe),
  • TEK-Tool 9.24 mit Vorlage zur Erzeugung von Gebäude-Kurzberichten,
  • DB Tiefenerhebung (Datenmanagement für Gebäudebestände).

Sie steht ab sofort zum kostenfreien Download zur Verfügung.


Teilbericht zur Modellierung und Ziehung der Stichprobe

An das stichprobentheoretische Modell sind diverse Anforderungen zu stellen, die teilweise in einem Spannungsverhältnis zueinander stehen. (© IWU)

In ENOB:dataNWG stützen sich die Stichprobenziehung sowie die sich anschließende Auswertung der erhobenen Gebäudedaten auf ein gemeinsames stichprobentheoretisches Modell, das in diesem Bericht dokumentiert ist:

Neben den Anforderungen an das stichprobentheoretische Modell werden das Stichprobendesign und das Schätzverfahren ausführlich erläutert sowie in dieser finalen Berichtsversion auch die Bedeutung nicht-stichprobenbedingter Fehler und das Nonresponse-Modell diskutiert.


Teilbericht zur Aufbereitung der Geodaten zur Stichprobenziehung

Workflow zur Aufbereitung der Erhebungseinheiten aus den amtlichen Hausumringen (HU-DE) (Quelle: IÖR)

Auswahlgrundlage für die Stichprobenziehung sind die Geobasisdaten des Bundesamtes für Kartografie und Geodäsie (BKG), namentlich die Hausumringe (HU-DE), die Georeferenzierten Adressdaten (GA) und die LoD1 3D-Gebäudemodelle sowie das Digitale Basis-Landschaftsmodell des Amtlichen Topographisch-Kartographischen Informationssystems (ATKIS Basis-DLM). Jeder dieser Datensätze enthält eine bereits zum Teil umfangreiche Anzahl von Attributen. Aus diesen wird ein Merkmalsset gebildet, mit dessen Hilfe eine Relevanzwahrscheinlichkeit berechnet wird. Diese gibt an, mit welcher Wahrscheinlichkeit ein Hausumring zu einem EnEV-relevanten Nichtwohngebäude gehört

Die einzelnen Schitte der Datenaufbereitung sind im Teilbericht E1.4.3 Gebäudemerkmale des Projektpartners IÖR beschrieben. Das Ergebnis der im Bericht beschriebenen Verfahren ist ein um ca. 40 numerische Merkmale angereicherter Geodatenbestand, der ca. 49 Mio. Objekte enthält.

Wie diese Merkmale in das Design der Stichprobe für die Datenerhebung eingehen, wird in Zwischenbericht E1.4.5 Stichprobe: Modellierung und Ziehung beschrieben.


Gebäude-Kurzberichte zur Tiefenerhebung an die Eigentümer übergeben

Energiebedarfsberechnungen, mit denen zukünftige Einsparpotenziale realistisch berechnet werden sollen, müssen am Verbrauch kalibriert sein. In der Tiefenerhebung wurden die notwendigen Daten dazu erhoben (© IWU)

Ohne die Mithilfe von Gebäude-Eigentümern hätte die dritte Erhebungsphase von ENOB:dataNWG, die Tiefenerhebung, nicht durchgeführt werden können. Als kleines Dankeschön war ein Gebäude-Kurzbericht mit Kennwerten des berechneten Energiebedarfs und der vor Ort erhobenen Verbrauchsdaten versprochen. Mit einiger Verzögerung konnte das Versprechen nun erfüllt werden, 468 Gebäude-Kurzberichte wurden an die Gebäude-Eigentümer versandt.

Mit den Daten zum Energieverbrauch und zur energetischen Beschaffenheit der Gebäudehüllen und der technischen Anlagen sowie den Angaben zur Gebäudenutzung wurden Energiebilanzberechnungen mit dem IWU TEK-Tool durchgeführt. Die wichtigsten Kennwerte sind im Bericht zusammengestellt und nach Energieaufwandsklassen bewertet. So erhält der Eigentümer einen schnellen Überblick über energetische Schwachstellen am Gebäude und kann ggf. weitergehende Untersuchungen beauftragen, z.B. die Erstellung eines individuellen Sanierungsfahrplans, mit dem das Gebäude in den nächsten Jahren auf Paris-Kompatibilität, also auf die Einhaltung der notwendigen Klimaschutzziele, modernisiert werden kann.

Gleichzeitig können diese Daten für die Kalibrierung von Hochrechnungen des Energieverbrauchs auf ganz Deutschland genutzt werden.

Die Werkzeuge zur Erstellung von Gebäude-Kurzberichten werden am Ende des Projektes zur kostenfreien Nutzung zur Verfügung stehen.


ENOB:dataNWG auf der 90. EUROCONSTRUCT

Das Treffen der europäischen Bauwirtschaft fand diesmal virtuell statt. (© ifo)

Eigentlich hätte es wie jedes Jahr DIE Konferenz der europäischen Bauwirtschaft werden sollen, die 90. EUROCONSTRUCT, organisiert vom  ifo Institut in München. Es wurde, bedingt durch die Corona-Pandemie, ein hochkarätig besetztes virtuelles Ereignis, auf dem neben Analysen der Marktentwicklung auch die Bedeutung der Energiewende für die europäische Bauwirtschaft diskutiert wurde.

Eine gute Gelegenheit für Projektleiter Michael Hörner das Projekt ENOB:dataNWG vorzustellen, in dem zum ersten Mal eine repräsentative Stichprobenerhebung im Sektor der Nichtwohngebäude in Deutschland durchgeführt wurde. In drei Stufen waren in den letzten Jahren Daten zu Strukturen, Stand und Dynamik der energetischen Beschaffenheit in diesem bisher weitgehend unbekannten Gebäudebestand erhoben worden. Nach sorgfältiger Aufbereitung der Daten hatte der spannende Prozess der Auswertung der Daten auch aus den Befragungen gerade begonnen. So konnten in der Präsentation erste Zahlen zum Bestand und erste Hochrechnungen zu geometrischen Merkmalen der Nichtwohngebäude vorgestellt werden.

Einen Überblick über das Projektdesign und die ersten Ergebnisse finden Sie hier.


Berechnung der Hüllflächen aller Gebäude in der Stichprobe

Gebäudesituation bestehend aus zwei Hausumringen mit Umlaufrichtung der Polygone und durch Nachbarschaft überlagerte Fassadenfläche (© IÖR)

Erstmals wurden im Projekt ENOB:dataNWG Geobasisdaten genutzt, um die Auswahlgrundlage für eine repräsentative Stichprobenerhebung in der bisher unbekannten Grundgesamtheit der Nichtwohngebäude in Deutschland zu schaffen. Mit Hilfe geoinformatischer Methoden konnten so auch die Hüllflächen (richtungsbezogene Aufsummierung der Fassadenfläche je Gebäude) und weitere geometrische Eigenschaften für alle im Screening definierten Gebäude berechnet werden. Das eröffnet die Möglichkeit einer erwartungstreuen Schätzung von Flächen und Volumina des gesamten Gebäudebestands in Deutschland. Die Projektinformation Nr. 6 gibt einen kurzen Überblick der Ergebnisse, erläutert die Vorgehensweise, benennt die Probleme, die dabei auftraten, und zeigt, wie diese gelöst werden konnten.


Screening – Ablauf der Vor-Ort-Erhebung und Struktur der Erhebungsfälle

Unterscheidung der im Screening aufgetretenen Erhebungsfälle: Das Beziehungsgeflecht zwischen Hausumringen und tatsächlichen Gebäuden ist komplex. (©BUW)

Im Screening wurden  flächendeckend in ganz Deutschland Vor-Ort-Erhebungen der Stichproben-Hausumringe durchgeführt. Dazu wurde ein Erhebungsteam zusammengestellt, das insgesamt 97 Personen umfasste. In 500 über ganz Deutschland verteilten Erhebungsgebieten wurden jeweils ca. 200 Standorte von Stichproben-Hausumringen vor Ort aufgesucht und die auf den Hausumring-Flächen befindlichen Gebäude erfasst.

In ca. 97 % der Fälle wurde im Screening auf der Hausumringfläche mindestens ein Gebäude identifiziert und erfasst. In den meisten Fällen (60.420 Fälle, 60% der Stichprobe) entsprach die Fläche des Stichproben-Hausumrings der Grundfläche des vor Ort befindlichen Gebäudes – es mussten weder weitere Hausumringe dem Gebäude zugeordnet noch weitere Gebäude auf der Hausumringfläche erfasst werden. In knapp 1% der Fälle haben die Screener vor Ort auf der Fläche des Stichproben-Hausumrings mehrere Gebäude vorgefunden. Relativ häufig trat der Fall auf, dass die vor Ort vorgefundenen Gebäude aus mehreren Hausumringen bestanden: Ca. 36 % der aufgesuchten Stichproben-Hausumringe gehörten zu Gebäuden, die sich aus mehr als einem Hausumring zusammensetzen. Insgesamt wurden 87.303 Gebäude identifiziert.

Der Ablauf der Erhebung und die Struktur der Erhebungsfälle sind in Projektinfo 7 beschrieben.


Nacherhebung abgeschlossen

Die Responsequote in der Breitenerhebung liegt mit Abschluss der Nacherhebung bei 13,3% der im Screening als für die Forschungsdatenbank relevant erachteten Nichtwohngebäude.

Wie zu erwarten war, konnte nicht für alle Gebäude, die im Screening als relevant für die Breitenerhebung identifiziert worden waren, auch ein Interview geführt werden. Bei den Ausfällen unterscheidet man zum einen Fälle, in denen eine Ansprechperson aus welchen Gründen auch immer nicht am Interview teilnehmen konnte oder wollte, und zum anderen Fälle, in denen sich ein Gebäude zu Anfang des Interviews als für die Forschungsdatenbank irrelevant herausstellte.

Für das Nonresponse-Modell ist es von großer Bedeutung, diese Gründe für den Ausfall eines Interviews unterscheiden zu können. In einem solchen Modell wird überprüft, ob es durch Antwortausfälle eine Verzerrung im Ergebnis einer Befragung gibt und wie diese ggf. korrigiert werden kann. In der Aufbereitung der Befragungsdaten für das Modell tauchten Fragen hinsichtlich der korrekten Zuordnung der Antwortausfälle auf. Deshalb wurde eine Nacherhebung bei ca. 4.000 Gebäuden notwendig.

Diese Nacherhebung konnte Ende August erfolgreich abgeschlossen werden. Insgesamt sind nun in der Breitenerhebung 5.630 verwertbare Interviews entstanden, in 5.114 EnEV-relevanten und 516 in relevanten, aber nicht- oder nur gering-beheizten Nichtwohngebäuden. Die Responsequote stieg auf 13,3%.

Bezieht man die 381 Gebäude ein, zu denen die Befragten bereit waren, ein Interview zu führen, bei denen sich aber die Gebäudefunktion als irrelevant für die Befragung herausstellte, z.B. weil es sich entgegen der Erwartung aus dem Screening doch um ein Gebäude für Tierhaltung handelte oder um eine private Einzelgarage o.ä., dann lag die Responsequote sogar bei 14,2%.


Strukturdaten aus dem Screening (2. Hochrechnung)

Überblick über die Anzahl der Nichtwohngebäude in Deutschland in der zweiten Hochrechnung der Screeningdaten. Weitere Ergebnisse in Projektinfo-5 (2. Hochrechnung) (© IWU)

 

Für die 2. Hochrechnung (Datenstand 27.05.2020) wurde die Stichprobe gegenüber der ersten Hochrechnung (Datenstand Januar 2020) um Messfehler bereinigt, die bei Qualitätsüberprüfungen im Zuge von vertieften Auswertungen aufgefallen waren, z.B. bei der Berechnung der Gebäudehüllflächen aus den Geodaten oder der Analyse der Nonresponse-Fälle in der auf das Screening folgenden Breitenerhebung. Die Ergebnisse sind in Projektinfo-5 (2. Hochrechnung) beschrieben.

Gegenüber der 1. Hochrechnung gab es nur geringfügige Änderungen. Die geschätzte Gesamtzahl der überwiegend zu Nicht-Wohnzwecken genutzten Gebäude sank um 0,087 Mio., die der relevanten NWG um 0,204 Mio., die der sonstigen NWG stieg um 0,07 Mio.

Im Fokus der weiteren Auswertungen der zweiten Erhebungsstufe, der Breitenerhebung, wird die Klasse der relevanten NWG stehen. Ob ein relevantes NWG auch wirklich EnEV-relevant, also z.B. beheizt ist, war erst durch Befragung des Eigentümers zu ermitteln.

 

 


Modellierung und Ziehung der Stichprobe

An das stichprobentheoretische Modell sind diverse Anforderungen zu stellen, die teilweise in einem Spannungsverhältnis zueinander stehen. (© IWU)

Eine Vollerhebung (census) aller Nichtwohngebäude in Deutschland stand aus Kosten- und Praktikabilitätsgründen nicht zur Debatte. Aufgrund dessen stellt die statistische Modellierung der Erhebung letztendlich darauf ab, wie viele solcher Gebäude stellvertretend für den Gesamtbestand nach welchen Kriterien in die Erhebung aufgenommen werden sollen und wie die für diese Gebäude erhobenen Merkmale in Parameter (parameter) zu verdichten sind, die hinreichend genau die wahren Verhältnisse in der Untersuchungs- bzw. Grundgesamtheit ((target) population) aller Nichtwohngebäuden beschreiben. Parameter im Sinne der Statistik sind Kennziffern, die die wesentlichen Eigenschaften der Häufigkeitsverteilung eines interessierenden Merkmals beschreiben. Man unterscheidet zwischen Lageparameter (z. B. Mittelwert, Anteil) und Streuungsparameter (z. B. Varianz).

Die statistische Modellierung konzentriert sich daher auf die zu wählende Methodik der zu ziehenden Stichprobe (sample) sowie auf die im Rahmen der späteren Auswertungen vorgenommene Transformation der erhobenen Merkmale der Stichprobengebäude in populationsbeschreibende Parameter.

In ENOB:dataNWG stützen sich die Stichprobenziehung sowie die sich anschließende Auswertung der erhobenen Gebäudedaten auf ein gemeinsames stichprobentheoretisches Modell, das in diesem (vorläufigen) Bericht im Detail beschrieben und motiviert wird

Das in Arbeit befindliche Kapitel 4 beschreibt das Nonresponse-Modell in der Breitenerhebung.


Definition und Abgrenzung von Nichtwohngebäuden im Screening

Oft bestehen Nichtwohngebäude im Sinne der Definition in ENOB:dataNWG aus mehr als einem Hausumring. Im Screening war die Gebäudesituation aufzuklären. (© IWU)

Im Teilprojekt Screening wurden die Grundlagen für die nachfolgende Breitenerhebung sowie für die deutschlandweite Hochrechnung der im Gesamtprojekt ermittelten Daten zum Nichtwohngebäudebestand gelegt. Dazu musste im Screening die Beziehung zwischen den Geodaten, die für die Stichprobenziehung verwendet wurden, und den vor Ort befindlichen Nichtwohngebäuden festgestellt werden.

Das Beziehungsgeflecht zwischen den Geometrien des Liegenschaftskatasters (Hausumringen), die für die Stichprobenziehung herangezogen wurden, und den vor Ort vorzufindenden Gebäuden stellte sich manchman als äußerst komplex heraus – die Abgrenzung von Gebäuden aus den Geodaten der Stichprobe war deshalb eine zentrale methodische Herausforderung im Screening. Das Konzept und die Regeln zur Gebäudeabgrenzung sind in der Projektinfo 4 beschrieben.


Erhebungsmerkmale und Merkmalsausprägungen im Screening

Das Screening wurde per App vom öffentlichen Raum aus durchgeführt. Per Inaugenscheinnahme konnten wenige aber wichtige Gebäudemerkmale für eine sehr große Stichprobe von Gebäuden aufgenommen werden (© BUW)

In der ersten Erhebungsphase von ENOB:dataNWG, dem  Screening, erfolgte neben der grundsätzlichen Einschätzung, ob es sich um ein Nichtwohn- oder ein Wohngebäude handelt, sowie der Ermittlung von Informationen zum Nutzer bzw. Eigentümer zusätzlich auch die Aufnahme weiterer Gebäudemerkmale. Die Erhebungsmethodik, die nur eine Inaugenscheinnahme der Erhebungsobjekte vom öffentlichen Raum aus, ohne Betreten des Privatgrundstücks und damit auch ohne Betreten des Objektes vorsieht, setzt den Möglichkeiten der Merkmalsaufnahme allerdings Grenzen. Die im Screening erhobenen Merkmale und ihre Ausprägungen sind in der Projektinfo-3 beschrieben.


Ergebnisse aus dem Screening (1. Hochrechnung)

Überblick über die Anzahl der Nichtwohngebäude in Deutschland in der ersten Hochrechnung der Screeningdaten. Weitere Ergebnisse in Projektinfo-2 (1. Hochrechnung) (© IWU)

Der geplante Abschlusskongress musste leider verschoben werden. Um die vorliegenden Ergebnisse aus ENOB:dataNWG für Interessierte verfügbar zu machen, wollen wir auf dieser Projekthomepage kurze Projektinfos und Zwischenberichte in lockerer Reihenfolge zur Verfügung stellen.

Durch die umfangreiche dreistufige Erhebung - Screening, Breitenerhebung und Tiefenerhebung - ist ein großer Datenschatz entstanden. Aber Rohdaten brauchen eine sorgfältige Aufbereitung, um als Forschungsdatenbank Nichtwohngebäude für Interessenten aus unterschiedlichen Bereichen nutzbar zu werden. Danach erst sind auch für uns verlässliche Auswertungen möglich. In diesem Prozess sind wir und werden wir auch noch eine ganze Weile sein. Dabei stossen wir auch immer wieder auf Fragestellungen und Probleme, deren Lösung die Bereitstellung valider Ergebnisse verzögern.

Dennoch, sobald Ergebnisse hinreichend abgesichert sind, wollen wir sie auf diesem Wege bekannt machen. Dabei wird es, ähnlich wie an einem Wahlabend, verschiedene Stände von Hochrechnungen geben, die immer mehr aufbereitete Daten einbeziehen und zunehmend belastbarere Aussagen liefern.

Beginnen wollen wir mit der ersten Hochrechnung der Ergebnisse aus dem Screening. Dieses hatte mehrere wichtige Aufgaben im Projekt, unter anderem die Aufnahme von sechs Gebäudemerkmalen, die vom öffentlichen Raum aus per Inaugenscheinnahme zu erheben waren. Diese Daten ermöglichen einen ersten Einblick in die Struktur des Bestands der Nichtwohngebäude in Deutschland. Der Schwerpunkt unseres Forschungsinteresses liegt auf den thermisch konditionierten Nichtwohngebäuden, die EnEV-relevant sind. Deren Anzahl haben wir zu 3,653 ± 0,096 Mio. relevante Nichtwohngebäude ermittelt. Darüber hinaus gibt es sehr viele andere, "überwiegend zu Nicht-Wohnzwecken genutzte Gebäude" (siehe nebenstehende Grafik). Weiterhin konnten wir die Struktur der Hauptgebäudefunktionen aufschlüsseln und Aussagen zu Mischgebäuden treffen sowie die Abgrenzung zu den Wohngebäuden definieren. Die Ergebnisse finden Sie zusammengefasst in der Projektinfo-2_1.HR.

Weitere Ergebnisse werden hier folgen.


ENOB:dataNWG auf dem GIH-Bundeskongress 2020 (digital)

Energiebedarfsberechnungen, mit denen zukünftige Einsparpotenziale realistisch berechnet werden sollen, müssen am Verbrauch kalibriert sein. In der Tiefenerhebng wurden die notwendigen Daten dazu erhoben (Quelle: IWU)

Der Bundeskongress des GIH 2020 stand unter dem Motto: Rolle der Politik, Fördergeber, Energieberater und Gesellschaft bei der Energiewende. ENOB:dataNWG trägt zur Energiewende im Gebäudebestand durch die Verbesserung der Datenlage im Sektor der Nichtwohngebäude bei, wie schon in ähnlichen Primärdatenerhebungen im Wohngebäudebestand zuvor. Seit geraumer Zeit arbeitet das Projektkonsortium von  ENOB:dataNWG mit dem GIH-Bundesverband und etwa 50 Energieberatern bundesweit in der dritten Stufe der Erhebungen, der Tiefenerhebung, zusammen. Am 31.03.2020 konnte die Hauptfeldphase abgeschlossen werden, nach einigen Projektverlängerungen zwar, aber immerhin sind 450 Objekt in den Begehungen vor Ort erfasst worden. Michael Hörner stellte die Bedeutung der Tiefenerhebung im Projektdesign von ENOB:dataNWG vor, die Methoden und erste Ergebnisse.

Es werden nun eine Phase der Datenaufbereitung mit Plausibilisierungen und die Auswertungsphase folgen. Ziel ist es, Energiebedarfsprognosen zu verbessern, durch die Kalibrierung von Bedarfsberechnungen.


Tiefenerhebung abgeschlossen - Über 400 Begehungen durchgeführt

Schätzfunktionen für den Verbrauch aufgrund eines berechneten Bedarfs aus dem Forschungsprojekt Teilenergiekennwerte von Nichtwohngebäuden TEK (bei einem Anteil fensterbelüfteter Fläche von 50 % und variierenden Abweichungen der Nutzungsparameter vom Standard nach DIN 18599) (© IWU)

Am 31. März endete planmäßig auch die dritte Feldphase in ENOB:dataNWG, die Tiefenerhebung. Mehr als 400 Gebäude in ganz Deutschland wurden von Energieberatern besucht. In durchschnittlich 3 Stunden wurden detaillierte Daten zum Energieverbrauch (sowohl Brennstoffe und Fernwärme als auch elektrische Energie) und die wichtigsten Parameter für eine vereinfachte Bedarfsberechnung erhoben, also Daten zur Nutzung, zur Gebäudehülle und der Haustechnik.

Auch wenn das ursprüngliche Ziel, 1.000 Gebäude zu erheben, nicht erreicht werden konnte, können die Forschungsfragen beantwortet werden, die in der Tiefenerhebung gestellt waren. Mit dem TEK-Tool des IWU werden Energiebedarfe der Gebäude berechnet und in einer Regressionsanalyse mit den Verbrauchsangaben verglichen. Daraus werden die Wissenschaftler des IWU verbesserte Kalibrierungsfunktionen (siehe Bild) ableiten. Mit deren Hilfe können zukünftig die Einsparpotenziale bei Nichtwohngebäuden realistischer berechnet werden.

Die Daten dazu werden in Zukunft in der Forschungsdatenbank Nichtwohngebäude verfügbar sein. Damit lassen sich auch andere Berechnungswerkzeuge kalibrieren, wenn die beschränkte Erfassungstiefe bei den Gebäudemerkmalen entsprechend berücksichtigt wird.


Die Wissenschaft in den Zeiten von Corona …

Weiterer Verlauf der Epidemie, wenn zu unterschiedlichen Zeitpunkten Maßnahmen ergriffen werden, um die effektive Reproduktionszahl unter 1 zu senken. Im Model wurde eine Reduktion der Reproduktionszahl von anfangs 2 auf 0.9 angenommen nach 7 Tagen, 14 Tagen, 21 Tagen, 28 Tagen und 35 Tagen. Auf der horizontalen Achse ist die Zeit angegeben und auf der vertikalen Achse die Anzahl an Personen, die zu einem Zeitpunkt infiziert sind oder auf einer Intensivstation behandelt werden müssen.
(Quelle: Deutsche Gesellschaft für Epidemiologie)

… wird in unseren Land zum Glück ernst genommen und führt zu entschlossenem und schnellem Handeln in der Politik. Das kommt noch zur rechten Zeit, wie Szenarien der Deutschen Gesellschaft für Epidemiologie nahelegen (siehe Abbildung), und es beruhigt in unsicheren Zeiten.

Natürlich haben auch wir im Forschungskonsortium beraten, wie wir der Verantwortung gerecht werden können, in die wir als Einladende zum Abschlusskongress von ENOB:dataNWG durch die Corona-Krise gestellt sind. Wir haben entschieden, dass der Kongress angesichts der Corona-Pandemie nicht am derzeit geplanten Termin Ende April diesen Jahres stattfinden kann. Sicher haben Sie Verständnis dafür.

Die Ereignisse haben sich in der letzten Woche überschlagen. Die Bundeskanzlerin und Experten des Robert-Koch-Instituts und der Bundesgesundheitsminister sehen uns in einer Corona-Pandemie. Sie empfehlen, die Möglichkeiten der Übertragung von Corona-Viren dadurch zu verringern, dass Menschenansammlungen jeder Art gemieden werden. Oberstes Ziel ist es, das Gesundheitssystem vor Überlastung zu schützen. Unser geplanter Kongress ist sicher nicht „systemrelevant“ und kann keine Ausnahme von der Regel beanspruchen.

Dass wir das erst jetzt bekannt geben, hängt mit dem Wunsch zusammen, möglichst einen konkreten Alternativtermin mit der Absage zu verbinden. Das ist aber derzeit nicht einfach. Denn es ist völlig unklar, wie heftig die Pandemie uns treffen wird und wie lange wir als Gesellschaft diszipliniert auf Kontaktvermeidung achten müssen. Unser Wunschtermin wäre Ende September.

Wir werden die Zeit nutzen, um die Rohdaten der Erhebungen sorgfältig auszuwerten, aufzubereiten und schrittweise auf dieser Seite zu publizieren. Und wir werden Sie über einen neuen Kongresstermin informieren, sobald wir selbst Klarheit darüber gewinnen konnten.

Bleiben Sie möglichst gesund.

PS: Auch die andere große Gefahr für unsere Zivilisation, der globale Klimawandel, muss auf der Grundlage der vorliegenden wissenschaftlichen Erkenntnisse zu kurzfristigen und entschlossenen Handeln der Politik führen. So, wie das Klimaforscher schon lange anmahnen. Die Corona-Pandemie wird vorübergehen, im schlimmsten Falle auch ohne unser Handeln. Der Klimawandel nicht. Wir müssen handeln, spätestens wenn die Corona-Krise überwunden ist. Belief in Science!


Abschlusstagung am 23. und 24. April 2020 in Berlin

Die Idee entstand am Kaffeetisch: Geobasisdaten als Auswahlgrundlage für eine klassische Stichprobenerhebung. Daraus entwickelten die Projektleiter Michael Hörner (rechts) und Dr. Holger Cischinsky vom IWU das Forschungsprojekt ENOB:dataNWG. (©IWU)

Auf der Abschlusstagung stellt das Forschungskonsortium aus Institut Wohnen und Umwelt (IWU) als Verbundkoordinator, Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung (IÖR) und Bergischer Universität Wuppertal (BUW) in Kooperation mit PTJ und BMWi die Ergebnisse des Projekts Forschungsdatenbank Nichtwohngebäude vor. Bei der Tagung am ersten Tag stehen die wichtigsten neuen Erkenntnisse und ihre Relevanz für Forschung und Praxis im Mittelpunkt. In den Workshops am zweiten Tag werden die Methodik und die Ergebnisse im Detail erläutert sowie das Potenzial der Daten für neue Anwendungen in den verschiedenen Bereichen diskutiert.

Die Veranstaltung richtet sich an Fachleute aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik. Sie wird unter anderen die folgenden Themen aufgreifen:

  • Geodaten: Was muss man bei der Nutzung amtlicher Hausumringe als Auswahlgrundlage für Stichprobenerhebungen im Gebäudesektor beachten?
  • Bau- und Immobilienwirtschaft: Kenngrößen zu Bestand und Dynamik von Gebäuden und Anlagentechnik.
  • Gebäude- und Energieforschung: Energetischer Zustand und Modernisierungstrend der Nichtwohngebäude.
  • Energiepolitik: Ein wichtiger Sektor wird planbar.

Die später öffentlich zugängliche Forschungsdatenbank kann in allen diesen Bereichen nutzbringend eingesetzt werden.

Erfahren Sie mehr – am 23. und 24. April in Berlin.

Wir freuen uns auf Sie!

Informationen zum Programm

Anmeldung zur Veranstaltung

 

 


Breitenerhebung abgeschlossen - Über 5.000 Interviews wurden geführt!

Die Interviewphase ist abgeschlossen, über 5.000 Interviews wurden geführt. (© Monkey Business - Fotolia)

Das Projekt Forschungsdatenbank Nichtwohngebäude (ENOB:dataNWG), das wir im Rahmen des 6. Energieforschungsprogramms der Bundesregierung durchführen, biegt nun nach fast 3 Jahren auf die Zielgerade ein. Ende September konnten wir ein Kernstück der Erhebung, die Interviewphase, abschließen, über 5.000 Vollinterviews zur Struktur des Bestandes der Nichtwohngebäude in Deutschland mit einem Schwerpunkt bei Stand und Dynamik der energetischen Qualität wurden geführt. Bereits Ende Mai konnten wir das vorgelagerte Screening abschließen. Eine repräsentative Stichprobe von 100.000 Hausumringen wurde vor Ort auf Relevanz überprüft, zu knapp 90.000 Gebäuden verknüpft und über 43.000 relevante Nichtwohngebäude identifiziert. Die Vor-Ort-Datenaufnahmen durch Energieberater im Rahmen der Tiefenerhebung laufen noch bis zum Frühjahr 2020.

Nun bereiten wir die Auswertung dieses einmaligen Datenschatzes vor, um die Hochrechnung auf den Gesamtbestand statistisch valide durchführen zu können. Dazu ist allerdings noch eine umfangreiche Bearbeitung der Rohdaten erforderlich. Im Frühjahr 2020 ist mit ersten belastbaren Ergebnissen zu rechnen.


Screening abgeschlossen - 100.000 Objekte erfasst!

Zahl der vor Ort aufgesuchten Stichproben-Hausumringe in den einzelnen Bundesländern
(© Bergische Universität Wuppertal)

Geschafft! Im Mai wurden die letzten Nacherhebungen beendet - die Feldphase des Projektbausteins Screening ist damit vollständig abgeschlossen. In 500 Erhebungsbezirken zwischen Flensburg und Berchtesgaden wurden die 100.000 Hausumringe der Stichprobe vor Ort aufgesucht und die dort vorgefundenen Gebäude mit der eigens für das Projekt entwickelten Erhebungs-App abgegrenzt, fotografiert und erfasst. 97 Screener waren dabei im Einsatz.  Herzlichen Dank an alle Beteiligten!

Auch die Kontrollen der Erhebungsergebnisse durch das Team der Bergischen Universität Wuppertal konnten Ende Mai abgeschlossen worden. Die vollständigen Daten der Screening-Feldphase stehen nun für die weiteren Projektbausteine (Tiefen- und Breitenerhebung) und die Hochrechnung zur Verfügung.


ENOB:dataNWG auf der eceee Summer Study 2019

Motto der Summer Study der eceee 2019 in Presqu'Île de Giens, Frankreich
(© eceee)

Since the 1970s, energy efficiency has contributed more to our economic prosperity than any other single source of energy supply. This is the power of a million small, and often invisible, actions. eceee makes these actions visible!

eceee, the European Council for an Energy Efficient Economy, is a membership-based non-profit association. We generate and provide evidence-based knowledge and analysis of policies, and we facilitate co-operation and networking through our Summer Studies, workshops, and social media.

ENOB:dataNWG was part of it last week, at the Summer Study 2019 in Presqu'Île des Giens, France. More than 400 Scientists from all over the world but mainly from Europe met to discuss the key question: Is efficient sufficient? Across all scientific disciplines there was great consistency: Efficiency alone is not enough; we also need to look beyond efficiency improvements towards how we can reduce absolute energy consumption.

While residential building stocks are well monitored in order to satisfy the housing needs, in Germany as well as in many other countries the stock of non-residential buildings is a virtual unknown. However, this part of the building stock is of non-negligible relevance in climate protection strategies, hence quantification is needed.

In the project Research Database Non-Residential Buildings(ENOB:dataNWG) the objective is to shed light on the dark: For the first time, the non-residential building sector is subject to a representative sample survey concerning status and dynamics of its properties. The project is funded by the German Federal Ministry of Economic Affairs and Energy (BMWi).

A new approach became feasible due to the recent development in geospatial data. A profound analysis of the Building Polygons (HU-DE) and 3D Building Models (LoD1-DE) provided the sampling frame for the so far unknown population of non-residential buildings. The pilot project has been conducted successfully, the methodology works, first results are encouraging. At present, a representative sampling survey is on the way to explore status and dynamics of energy-related properties of this building stock. By the end of 2019 first results should be available.


Stand der Erhebungen

Es spricht sich inzwischen weltweit herum ...
(© IWU)

Auf drei Ebenen werden in ENOB:dataNWG Daten über den Bestand der Nichtwohngebäude in Deutschland erhoben. Im Screening werden die 100.000 Hausumringe der repräsentativen Stichprobe vor Ort (!) auf Relevanz für die Erhebung überprüft, der Gebäudeumring festgelegt und Hinweise auf den Eigentümer gesammelt. In der Breitenerhebung ermittelt das Marktforschungsinstitut IFAK in der Kontaktqualifizierung die Person, die fachlich in der Lage und bereit ist, über die energetischen Merkmale des Gebäudes Auskunft zu geben und führt ein ca. halbstündiges ein Interview. In der Tiefenerhebung vermitteln wir qualifizierte Energieberater für eine Datenaufnahme vor Ort, in der der gemessene Energieverbrauch, Nutzungsparameter und Merkmale für eine vereinfachte Energiebedarfsberechnung erhoben werden.

Auf allen drei Ebenen läuft derzeit die Maschine auf Hochtouren, den Erhebungsstand stellen wir am rechten Rand dieser Seite dar. Die Zahlen beziehen sich auf den jeweils nach der Qualitätssicherung, die auf allen Ebenen intensiv betrieben wird, am Stichtag ermittelten Stand. Das Screening soll laut geändertem Zeitplan Ende April beendet sein, die Breitenerhebung Ende September und die Tiefenerhebung Ende 2019. Parallel laufen die Vorbereitungen für die Auswertung des zusammengetragenen Datenschatzes.


FAQ für Energieberater

Die Hauptphase der Tiefenerhebung nimmt nun Fahrt auf, insgesamt 48 Energieberater*innen warten auf Aufträge oder führen schon Erhebungen durch. Aus organsiatorischen Gründen konzentrieren wir uns in der Auftragsvermittlung zunächst auf die Bundesländer NRW und Thüringen, dort sind fast alle Interviews der vorgelagerten Befragung schon abgeschlossen.

Natürlich entstehen bei der flächendeckenden Umsetzung der Tiefenerhebung viele Frage im Detail, zu vielfältig ist der Bestand der Nichtwohngebäude in Deutschland als dass das ausbleiben könnte. Häufig wiederkehrende Fragestellungen behandeln wir in der neu eingerichteten FAQ-Seite für die Energieberater, so dass schnell Antworten bereit stehen. Denn Ziel der Tiefenerhebung ist es, in kurzer Zeit für viele reale Gebäude möglichst belastbare Daten über die energetische Beschaffenheit von Gebäudehülle und Anlagentechnik sowie die Nutzung zu erheben.


Laufzeitverlängerung bewilligt

Der Fördermittelgeber, das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) , hat dem Antrag des Forschungskonsortiums von ENOB:dataNWG auf kostenneutrale Verlängerung der Projektlaufzeit zugestimmt. Die Verlängerung bis zum 31.03.2020 war notwendig geworden, da in der Konzeptionsphase und in der Pilotphase eine Reihe von unvorhergesehenen Fragestellungen in der Umsetzung der neuartigen Erhebungsmethodik auftauchten. Diese konnten erfreulicherweise gelöst werden, allerdings um den Preis von zeitlichen Verzögerungen, die auch in der jetzt weitgehend reibungslos laufenden Hauptphase der Erhebungen - so zeichnete es sich im Laufe des letzten Jahres ab - nicht mehr aufgeholt werden können.

Im Screening wurden bis Jahrsende 2018 über drei Viertel aller Erhebungsbezirke erfolgreich bearbeitet, über 35.000 EnEV-relevante Nichtwohngebäude wurden identifiziert. In der nachfolgenden Breitenerhebung hat die Anzahl der Vollinterviews gerade die 2.000er Marke überschritten. Die größte Verzögerung gab es bei der Tiefenerhebung. Hier sind die organisatorischen Vorbereitungen abgeschlossen und die Hauptphase läuft erfolgversprechend an.


Tiefenerhebung: Schulung für Energieberater abgeschlossen

Schulungen zur Datenerfassung in der Tiefenerhebung wurden für alle 50 Energieberater in Deutschland durchgeführt (© IWU)

Die Vorbereitungen für die Hauptphase der Tiefenerhebung sind weitgehend abgeschlossen. 50 Energieberater wurden unter Vertrag genommen, die Gebäudedaten vor Ort zu erfassen. Das Tool zur strukturierten Erhebung wurde fertig gestellt und auf vorkonfigurierten Tablet-PCs verteilt. Letzter Schritt war die eintägige Schulung zur Anwendunge des Tools und der Tablets bei einer Datenerhebung in Gebäuden.

Wertvolle Erfahrungen mit dieser Art der schnellen Erhebung der energetsichen Beschaffenheit von vielen Nichtwohngebäuden konnten in der Pilotphase gesammelt werden. Sie sind in die Programmierugn des Tools und die Organisation der Hauptphase eingeflossen.

Los geht es sobald die Personalkapazitäten im Hause IWU bereit gestellt werden konnten, die Ausschreibung läuft.


Nichtwohngebäude-Studie 2018: 1.000 Interviews geführt!

Die Interviewphase läuft auf Hochtouren
(© Monkey Business - Fotolia)

Die Hauptphase der Datenerhebung von ENOB:dataNWG läuft nun auf Hochtouren, 1.000 Interviews sind inzwischen geführt. Darauf wurde beim letzten Projekttreffen im Hause IFAK, dem Marktforschungsinstitut in Taunusstein bei Frankfurt das die Befragungen durchführt, mit einem Gläschen Sekt angestossen. "Das ist kein Selbstläufer", sagt Projektleiter Michael Hörner vom Institut Wohnen und Umwelt, "denn immerhin muss ein Eigentümer in einem solchen Interview etwa eine halbe Stunde Auskunft zu Nutzung und Zustand seines Gebäudes geben." Bevor es zum Intervie kommt, ist viel vorbereitende Arbeit in der Adressrecherche und der Kontaktqualifizierung erforderlich; der richtige Ansprechpartner für jedes Gebäude muss gefunden und Überzeugungsarbeit geleistet werden. Bis Mitte nächsten Jahres soll die Interviewphase abgeschlossen sein.

Die Grundlagen dafür werden im vorgelagerten Screening gelegt, das ebenfalls derzeit bundesweit statt findet. Mit 53.000 Objekten ist über die Hälfte des Stichprobenumfangs der Hausumringe bereits vor Ort in Augenschein genommen worden, dabei wurden mehr als 27.000 Nichtwohngebäude identifiziert, fotografiert und mit einigen Basismerkmalen vom öffentlichen Raum aus erfasst. Im Frühjahr 2019 soll das Screening abgeschlossen sein.

Besonders erfreulich ist auch, dass etwa die Hälfte der Eigentümer, die ein Interview geben, auch Interesse an der Tiefenerhebung bekundet. Dabei werden vor Ort die energetische Beschaffenheit des Gebäudes und der Anlagen, die Nutzung und der Energieverbrauch erfasst. Die bundesweite Akquisition von qualifizierten Energieberatern für diese Aufgabe ist nahezu abgeschlossen, die Schulungen für das Erhebungswerkzeug VSA 2.0 stehen nun an.


Nichtwohngebäude-Studie: Ich mache mit!

Je mehr Eigentümer mitmachen, um so präziser kann aus der Stichprobe auf die Grundgesamtheit aller Nichtwohngebäude geschlossen werden.
(© SZ-Designs / AdobeStock)

Sowohl für die Bauforschung als auch für eine zielgerichtete Wirtschafts-, Infrastruktur- und Klimaschutzpolitik braucht es Informationen aus allen Sektoren, insbesondere auch aus dem Gebäudesektor. Bisher stellt die amtliche Statistik jedoch nur belastbare Daten über die Wohngebäude in Deutschland bereit. Mit diesem Forschungsprojekt werden nun die Nichtwohngebäude in Deutschland zum ersten Mal systematisch in einer repräsentativen Stichprobe erfasst. In einem schrittweisen Verfahren werden Strukturdaten und  für die Modernisierung maßgebliche Daten zum Zustand der Gebäude, ihrer energetischen Qualität sowie Einflussfaktoren auf Entscheidungsprozesse erhoben. Jetzt startet die Hauptphase der Erhebung. Die Forscher hoffen auf eine möglichst breite Mitwirkung der Eigentümer von Nichtwohngebäuden.

Mit der Befragung wurde das Institut für Markt- und Sozialforschung (IFAK) beauftragt. Bundesweit werden etwa 10.000 Interviews telefonisch oder per Online-Fragebogen geführt. Selbstverständlich werden die Bestimmungen der EU-Datenschutzgrundverordnung eingehalten. Projektleiter Michael Hörner vom Darmstädter Institut Wohnen und Umwelt (IWU) hofft, dass möglichst viele der angesprochenen Gebäudeeigentümer mitmachen. Denn je breiter die Basis der Stichprobenerhebung, desto besser und aussagekräftiger sind die Daten. Diese sollen am Ende des Projekts in anonymisierter Form öffentlich zugänglich gemacht werden – zur Nutzung in Politik, Wirtschaft und Wissenschaft.


Energieberater gesucht!

Für die Datenerhebung in bis zu 1.000 Nichtwohngebäuden in ganz Deutschland suchen wir qualifizierte Energieberater. (© SZ-Designs / AdobeStock)

Für die Datenaufnahme in deutschlandweit bis zu 1.000 Nichtwohngebäuden suchen wir qualifizierte Energieberater für die Tiefenerhebung in ENOB:dataNWG.

Begleitet von einer ortskundigen Person, nehmen Sie in einer Begehung vor Ort Daten zur Gebäudehülle, zu den technischen Anlagen, zur Nutzung sowie den tatsächlichen Verbrauch auf. Das tun Sie in einer straff standardisierten Weise per Tablett-PC und übermitteln die Daten direkt anschließend an das IWU.

In der Pilotphase wurden alle Abläufe der Erhebung erfolgreich getestet. Die Hauptphase der Tiefenerhebung beginnt im Sommer 2018. Die Projektlaufzeit ist auf ca. ein Jahr angelegt.

Die Ausstellungsberechtigung für Energieausweise für Nichtwohngebäude sowie übliche Zusatzqualifikationen für Nichtwohngebäude sind erforderlich.

Informationen zur Ausschreibung finden Sie hier ...


ENOB:dataNWG auf den Berliner Energietagen 2018

Bundes-Umweltministerin Svenja Schulze bei ihrer Eröffnungs-Keynote der Berliner Energietage 2018. (© Rolf Schulten - Berliner Energietage)

 

Da geht noch mehr: Innovative Lösungsansätze für erfolgreichen Klimaschutz, unter diesem Titel hatte die Bundesumweltministerin Svenja Schulze zum Auftakt der Berliner Energietage 2018 geladen. Da wollten wir mit dem Projekt Forschungsdatenbank Nichtwohngebäude (ENOB:dataNWG) nicht fehlen. Denn unser neuer Ansatz, die Datenlücke beim Bestand der Nichtwohngebäude in Deutschland zu schließen, ist sicher innovativ: Mit Geobasisdaten (Hausumringe und 3-D-Gebäudedaten) als Auswahlgrundlage wird eine repräsentative Stichprobenerhebung zu Struktur, energetischer Beschaffenheit und Dynamik des Bestands der Nichtwohngebäude erstmals möglich, und das sehr kostengünstig, wenn man als Vergleich die Gebäude- und Wohnungszählung GWZ 2011 als Vollerhebung im Rahmen der Volkszählung heranzieht.

Im Workshop Energieeffizienz in KMU des GIH Bundesverband e.V. stellte Michael Hörner (IWU) den aktuellen Stand von ENOB:dataNWG vor. Das Projekt ist nun in der Hauptphase der Erhebung angelangt. Bis zu 10.000 Interviews mit Eigentümern von Gebäuden sollen bis Jahresende geführt werden. Die Teilnahme ist freiwillig, Datenschutzbestimmungen werden selbstverständlich eingehalten.

Richtig gut werden die Ergebnisse der Erhebung, wenn sehr viele Eigentümer sagen: „Ich mache mit!“ Denn je größer die Stichprobe, um so präziser kann auf die Grundgesamtheit geschlossen werden. Machen Sie also einfach mit, falls Sie von Interviewern des beauftragten Marktforschungsinstituts IFAK auf die Nichtwohngebäude-Studie 2017 im Rahmen von ENOB:dataNWG angesprochen werden.


ENOB:dataNWG auf der Light+Building 2018

Impressionen von der Light+Bilding 2018 Weltleitmesse für Licht und Gebäudetechnik
(© Messe Frankfurt)

Das Projekt Forschungsdatenbank Nichtwohngebäude (ENOB:dataNWG) stellte sich auf dem Kongress des House of Energy Digitale Energiewende – Optionen, Chancen und Erfolge im Rahmen der Light+Building 2018 in Frankfurt am Main vor. Dr. Monika Meyer, Geschäftsführerin des Instituts Wohnen und Umwelt (IWU), und Julian Bischof, wissenschaftlicher Mitarbeiter, präsentierten die Primärdatenerhebung, mit der die Lücke in der amtlichen Statistik bzgl. repräsentativer Daten zum Sektor der Nichtwohngebäude in Deutschland geschlossen werden soll. Dabei werden die Fortschritte in der Geoinformatik genutzt, um die Auswahlgrundlage für eine klassische repräsentative Stichprobenerhebung zu erzeugen. Gegenüber Vollerhebungen, wie sie in Gestalt der Gebäude- und Wohnungszählung (GWZ) für die Erfassung des Wohngebäudebestands durchgeführt werden, ist dies eine außerordentlich kostengünstige und schnelle Erhebungsmethode.

Das Projekt hat die Pilotphase erfolgreich bestanden. In der nun bundesweit laufenden Hauptphase der Erhebung sollen unter anderem bis zu 10.000 ca. halbstündige Interviews per Telefon oder Onlinefragebogen durchgeführt werden. Das Forschungskonsortium aus Institut für ökologische Raumentwicklung (IÖR), Bergische Universität Wuppertal – Fachgebiet Ökonomie des Planens und Bauens (BUW-ÖPB) und Institut Wohnen und Umwelt (IWU) bittet Gebäudeeigentümer, die vom Marktforschungsinstitut IFAK angesprochen werden, um zahlreiche Teilnahme an dieser wichtigen Erhebung.


Pilotphase von ENOB:dataNWG: Ein Erfolg!

Zwischenauswertung der Screening-Daten von ENOB:dataNWG (Pilotphase) zu den Nutzungskategorien von Nichtwohngebäuden (© IWU)

ENOB:dataNWG hat das Ziel, die Lücke bei den Daten über den Nichtwohngebäudebestand in Deutschland zu schließen und an die Erhebungen des IWU im Wohngebäudebestand anzuschließen. Dabei kommen uns die Weiterentwicklung der Geoinformatik und die Tatsache zu Hilfe, dass die amtlichen Geobasisdaten inzwischen deutschlandweit als Hausumringe HU-DE und 3D-Gebäudemodelle in der Detaillierungsstufe LoD1 zur Verfügung stehen. Darauf basiert unser neuer Ansatz: Kombination einer aus Geobasisdaten erzeugten Auswahlgrundlage mit den klassischen Methoden einer repräsentative Stichprobenerhebung. Das ist im Vergleich zu Vollerhebungen, aus denen wesentliche Daten zum Bestand an Wohngebäuden stammen, eine außerordentlich kostengünstige und schnelle Erhebungsmethode, die bei entsprechender Größe der Stichprobe mit einem vertretbaren und berechenbaren statistischen Fehler behaftet ist.

In der Pilotphase konnten wir alle Schritte der methodisch anspruchsvollen Erhebung erfolgreich erproben. Der Zwischenbericht zur Pilotphase zeigt: Die Methoden funktionieren! Nun beginnt die Hauptphase mit der großen Herausforderung, alle Abläufe um einen Faktor 25 nach oben zu skalieren.

Aus der zukünftigen Forschungsdatenbank Nichtwohngebäude wollen wir eine Typologie der Nichtwohngebäude mit belastbaren statistischen Daten zu Häufigkeiten und Unsicherheitsbereichen verschiedenster Merkmale entwickeln. Sowohl für die Ersterhebung des Bestands der Nichtwohngebäude, die wir in ENOB:dataNWG durchführen, als auch für ein späteres regelmäßiges Monitoring der Dynamik mit Blick auf ein Controlling zur Erreichung der Klimaziele in 2030 und 2050 bietet diese Methodik einen erfolgversprechenden Ansatz.


ENOB:dataNWG auf dem 15. Süddeutschen Energieberaterforum (SEF 2018)

Programmflyer des 15. Süddeutschen Energieberaterforums 2018 in Feuchtwangen (© GIH)

In bis zu 1.000 Nichtwohngebäuden werden im Projekt ENOB:dataNWG energetische Tiefenerhebungen vor Ort durchgeführt, sofern Eigentümer ihr Einverständnis dazu geben. Insbesondere werden der gemessene Energieverbrauch von Brennstoff/Fernwärme und elektrischer Energie, Parameter der Nutzung, der energetischen Beschaffenheit der Gebäudehülle und der Effizienz der Anlagentechnik erhoben, um den Energiebedarf mit einer vereinfachten Berechnungsmethode zu modellieren. Eine Tiefenerhebung umfasst ein ca. 3-stündiges Interview durch einen Fachmann mit einer vorbereitenden Auswertung der Grundrisse, Ansichten und Verbrauchsabrechnungen sowie einer Begehung des Gebäudes in Begleitung einer ortskundigen Person.

Dazu kooperieren wir mit dem GIH Bundesverband. Derzeit testen 5 Energieberater in der Pilotphase das Erhebungstool und alle Abläufe, im Laufe des Jahres dann werden ca. 50 Berater bundesweit gesucht, um alle Gebäude zu begehen. Voraussetzung ist die Ausstellungsberechtigung für Energieausweise für Nichtwohngebäude und die Eintragung in die Energieeffizienz-Expertenliste für Förderprogramme des Bundes in der Kategorie "Energieeffizient Bauen und Sanieren - Nichtwohngebäude (KfW)".

Auf dem SEF 2018 wurde die Methodik in einem ganztägigen Workshop vorgestellt und die Praxistauglichkeit in intensiven Diskussionen erörtert.


Stichprobe für die Hauptphase gezogen

Stichprobe der Erhebungsbezirke visualisiert für Baden-Württemberg (© IÖR)

Nach der Überprüfung des Stichprobendesigns in der Pilotphase werden bis Ende 2017 in allen Bundesländern die Erhebungsbezirke zugeschnitten und die Stichproben gezogen sein, in neben stehender Abbildung beispielhaft für Baden-Württemberg visualisiert. Auch die 100.000 Hausumringe in diesen Bezirken werden dann bestimmt sein. Damit ist die Grundlage für das bundesweite Screening gelegt.

Die Zweistufigkeit im Stichprobendesign ist aus erhebungspraktischen Gründen erforderlich, um die Wege im Screening auf ein bewältigbares Maß zu beschränken. Derzeit läuft bundesweit die Akquise von Personal für das Screening. Interessenten, die einen Hintergrund, beruflich oder durch ihre Ausbildung, aus den Bereichen Bauwesen allgemein, Architektur, Immobilien o.ä. mitbringen, wenden sich bitte an den Forschungspartner in der Universität Wuppertal (rbusch@uni-wuppertal.de).


Stichprobendesign erfüllt Erwartungen

Das Stichprobendesign stellt erwartete Anzahl EnEV-relevanter Nichtwohngebäude sicher. (© IWU)

Die Erhebungsbezirke wurden so zugeschnitten und die Stichprobenziehung so konzipiert, dass in 200 Hausumringen je Erhebungsbezirk eine vorgegebene Mindestzahl EnEV-relevanter Nichtwohngebäude enthalten ist. Konkret sollen in jedem gezogenen Erhebungsbezirk im Mittel mindestens 100 EnEV-relevante Nichtwohngebäude in die Stichprobe gelangen. Das Schaubild zeigt, dass die Vorgabe in der Pilotphase erfüllt wurde. In den 20 Erhebungsbezirken, die während der Pilotphase aufgesucht wurden, konnten insgesamt fast 2.300 EnEV-relevante Nichtwohngebäude identifiziert werden, was einem Mittelwert von rund 115 Nichtwohngebäuden je Erhebungsbezirk entspricht.


2. Sitzung des Expertenbeirats

Das Projektteam für die Hauptphase der Erhebung formiert sich (© IWU, pixabay)

Vor einem guten Jahr, kurz vor der letzten Sitzung des Expertenbeirats von ENOB:dataNWG, titelte die Immobilien-Zeitung: "Die Vermessung der Welt beginnt 2017!". Gemeint war, dass die Erhebung des Bestands der Nichtwohngebäude in Deutschland beginnt, eine Terra incognita in der amtlichen Statistik in Deutschland. Auf der zweiten Sitzung des Expertenbeirats am 20. September 2017 in Darmstadt konnten wir in diesem Sinne vermelden: "Die Vermessung der Welt hat begonnen!"

Denn die Erfahrungen, insbesondere die Teilnahmebereitschaft der Eigentümer von Nichtwohngebäuden, sowie alle Kennzahlen aus der zu Ende gehenden Pilotphase sprechen für ein Gelingen des ambitionierten Projekts. Das Stichprobendesign hat sich bewährt, die Relevanzfeststellung der Objekte im Screening befindet sich bereits in der Hauptphase, die Nichtwohngebäude-Studie 2017 mit Interviews von Gebäudeeigentümern geht ab November in die Hauptphase und erste Kontakte für Gebäudebegehungen im Rahmen der Pilotphase der Tiefenerhebung sind geknüpft.

Erstmals werden der Stand und die Dynamik der strukturellen Eigenschaften, der energetischen Qualität und der Entscheidungsprozesse bei Modernisierung des deutschen Nichtwohngebäudesektors in einer auf Repräsentativität ausgelegten Primärdatenerhebung erfasst.

Für alle Nichtwohngebäude, ob öffentlich oder privat, werden nun Eigentümer gesucht, die Fragen zu Themen wie Baualter, Größe, Funktion, Wärmedämmung oder Heiztechnik ihrer Gebäude beantworten. Bis zu 10.000 Interviews sollen durchgeführt werden. Wenn Sie von Interviewern des Marktforschungsinstituts IFAK bzgl. der Nichtwohngebäude-Studie 2017 angesprochen werden: Machen Sie bitte mit!


Tiefenerhebung startet in Pilotphase

Einsatzplanung mit GIS-Unterstützung in der Tiefenerhebung (© IÖR, IWU)

Die erste Schulung von Energieberatern für die Tiefenerhebung, der dritten Erhebungsstufe, im Projekt ENOB:dataNWG fand am 3. August 2017 im Ökozentrum NRW in Hamm-Heessen statt. In Kooperation mit dem GIH Bundesverband waren erfahrene Energieberater für die Erprobungsphase eingeladen. Der Ablauf einer Gebäudeanalyse und das dafür erstellte Werkzeug VSA 2.0 wurden vorgestellt.

Ab Mitte August sind die ersten Vor-Ort-Besuche vorgesehen. In einer straffen Begehung der Gebäude werden der Energieverbrauch und wichtige Eckdaten für eine vereinfachte Energiebilanz ermittelt. Dazu ist die Bereitschaft möglichst vieler Eigentümer notwendig, erste Rückmeldungen aus den Interviews der Breitenerhebung sind recht ermutigend.


Screening startet in Hauptphase

Am 01. August fand in Wuppertal die Schulung für das Screening in Nordrhein-Westfalen statt. Direkt im Anschluss wurden die Erhebungsgebiete für die 15 NRW-Screener freigeschaltet, so dass mit der Erfassung der Nichtwohngebäude mit Hilfe der Erhebungs-App begonnen werden konnte. Nachdem in der Pilotphase bereits 15 Gebiete in NRW erfasst wurden, findet in den nächsten Monaten nun das Screening in den verbleibenden 81 nordrhein-westfälischen Erhebungsgebieten statt.

Anfang September startet dann auch in den ostdeutschen Bundesländern Berlin, Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen die Screening-Hauptphase. Hierfür werden Schulungen in Berlin und Sachsen durchgeführt. Weitere Schulungen in den anderen Bundesländern folgen wenig später. Bis Mitte Oktober soll in allen Bundesländern die Hauptphase des Screenings begonnen haben.


Zwischenbilanz Pilotphase

Teilnehmer am Arbeitstreffen "Zwischenbilanz Pilotphase" am 22.06.2017 beim IÖR in Dresden
(© IÖR)

Zu einer Zwischenbilanz der Pilotphase von ENOB:dataNWG trafen sich alle Projektbeteiligten am 22.06.17 in Dresden beim Verbundpartner IÖR. In der Pilotphase stehen alle Verfahrensschritte auf dem Prüfstand, der Datenfluss an allen Schnittstellen wird getestet. Eine Teilmenge der Gesamtstichprobe von 4.000 Hausumringen steht dazu zur Verfügung.

Die Zwischenbilanz fällt erfreulich positiv aus, auch wenn noch Schwachstellen und Optimierungspotenziale  erkannt wurden.

Das Stichprobendesign kann die Erwartungen erfüllen, ausreichend viele Nichtwohngebäude konnten identifiziert werden. Besonders wichtig ist die Feststellung, dass genügend EnEV-relevante Nichtwohngebäude aus dem Screening in die Breitenerhebung übergeben werden konnten. Dennoch werden die Experten des IÖR und des IWU einzelnen Fragestellungen in den Hausumringdaten und dem Stichprobendesign noch einmal nachgehen müssen, insbesondere da die Qualität der Geodaten in den Bundesländern sehr unterschiedlich sein kann.

Das Screening ist abgeschlossen. Erste Strukturen des deutschen Nichtwohngebäudebestands werden sichtbar, Verteilung der Gebäudefunktionen, eine große Heterogenität, Unterschiede in den Bundesländern und zwischen städtischen und ländlichen Regionen. Die Erhebungs-App wird derzeit optimiert und die Routinen in der Qualitätssicherung bei BUW effizienter gemacht. Die Vorbereitungen für die Hauptphase laufen.

Die ersten Rückmeldungen aus der Breitenerhebung sind ebenfalls sehr ermutigend. Die große Frage war ja, ob sich genügend Eigentümer finden würden, um in einem ca. 30-minütigen Interview sehr profund Auskunft über die Eigenschaften und die energetische Qualität ihrer Gebäude Auskunft zu geben. Es zeichnet sich eine erfreulich hohe Teilnahmebereitschaft ab, wie die Kollegen von IFAK aus den Erfahrungen der ersten Wochen und bei aller noch gebotenen Vorsicht berichten können.

Auch liegen bereits einige Interessensbekundungen zur Teilnahme an der Tiefenerhebung vor. Die Vorbereitungen dafür sind noch in vollem Gange.

Im August wird die Pilotphase gemäß Terminplan enden und ein wichtiger Meilenstein im Projekt steht an. Dann werden die Erfahrungen insgesamt bewertet und entschieden, ob die Hauptphase der Breitenerhebung eingeleitet werden kann.


Pilotphase der Befragung beginnt

Interviews werden per Telefon oder Online-Fragebogen geführt
(© Monkey Business - Fotolia)

Die Pilotphase der Nichtwohngebäude-Studie 2017 beginnt nun in 22 Erhebungsbezirken in Nordrhein-Westfalen und Thüringen. In zunächst bis zu 500 öffentlichen oder privaten Nichtwohngebäuden sollen sich jetzt Eigentümer finden, die etwa 30 Minuten lang Fragen z.B. zu den Themen wie Baualter, Größe, Funktion, Wärmedämmung oder Heiztechnik beantworten.

Die Pilotphase des Screenings ist abgeschlossen, in den 22 Pilotbezirken wurden die Hausumringe in der Stichprobe auf Relevanz für die Studie geprüft, die Gebäude definiert und einige von außen sichtbare Gebäudemerkmale erhoben. Nun werden die weiteren Abläufe im Projekt dataNWG getestet.

Mit der Befragung wurde eines der führenden Marktforschungsinstitute Deutschlands, das IFAK Institut für Markt- und Sozialforschung, beauftragt. Die Inhalte des Fragebogens wurden vom IWU erarbeitet. Insgesamt sollen in der späteren Hauptphase bundesweit bis zu 10.000 Interviews per Telefon oder Online-Fragebogen zusammen kommen. Dazu muss die Branche mitspielen. "Wir hoffen, genügend Ansprechpartner zu finden, und bitten um Mitarbeit", appelliert Projektleiter Michael Hörner (IWU), und wirbt mit dem Nutzen für die Allgemeinheit: Da das Vorhaben ausschließlich durch öffentliche Mittel finanziert wird, seien die Ergebnisse später für Wirtschaft, Wissenschaft und Politik verfügbar.


Erste Ergebnisse der Screening-Pilotphase liegen vor

Bis zu 100.000 Gebäude-Steckbriefe sollen nach dem Screening vorliegen (© IWU)

Die Gebäudeerhebungen der Pilotphase des Screenings sind abgeschlossen. Derzeit werden die Daten gesichtet und die Qualität geprüft. In der Hauptphase sollen bis zu 100.000 Gebäudesteckbriefe entstehen, wie in der Abbildung dargestellt.

Im Screening werden die Orte der in der Stichprobe gezogenen Hausumringe aufgesucht. Es erfüllt mehrere Aufgaben. Da ist zum einen die Relevanzfeststellung: Gehört der in der Stichprobe gezogene Hausumring tatsächlich zu einem Nichtwohngebäude? Zum anderen sind die Adressdaten zu vervollständigen und Hinweise auf den Eigentümer zu erheben. Vor Ort können einige wichtige Gebäudebasismerkmale erhoben und Fotos gemacht werden. Dies geschieht auschließlich vom öffentlichen Raum aus. Und schließlich wird festgestellt, wie Hausumringe und tatsächliche Gebäude miteinander in Verbindung stehen. Letzteres ist für spätere Auswertungen und Hochrechnungen von besonderer Bedeutung.


Webinar Energieeffizienzanalyse von Nichtwohngebäuden

"Studio" beim Webinar im IWU (© IWU)

Zusammen mit dem GIH Bundesverband e.V. hat das IWU am 25.04.2017 ein Webinar veranstaltet. Thema war die Energieeffizienzanalyse von Nichtwohngebäuden mit dem Tool VSA 2.0. Dieses basiert auf dem TEK-Tool des IWU und ist speziell für die Erfassung einer Vielzahl von Gebäuden entwickelt worden, einer Aufgabe, die in der Tiefenerhebung des Projekts ENOB:dataNWG in Kürze ansteht.


6. Projekttreffen - Vorstellung der Erhebungswerkzeuge

Vor-Ort-Datenaufnahme mit der Screening-App (© BUW)

Auf dem 6. Projekttreffen an der Bergischen Universität Wuppertal am 15. März 2017 wurden alle Erhebungswerkzeuge als Prototypen vorgeführt. Während die Screening-App bereits in der Pilotphase getestet wird, sind der Fragebogen für die Breitenerhebung und das Erfassungstool VSA 2.0 für die Tiefenerhebung noch im Pretest. Sowohl das Live-Interview als auch die Begehung des benachbarten Universitätsgebäudes verliefen erfolgreich. Weitere Pretests zum Datenfluss während der dreiphasigen Erhebung des Bestandes an Nichtwohngebäuden in Deutschland wurden terminiert.


Screening-Pilotphase gestartet

Screenshots der Smartphone-Applikation für das Screening (© BUW)

Am 1. März 2017 startete die Pilotphase des Screenings mit der ersten Schulung in Wuppertal an der Bergischen Universität. In den Bundesländern Nordrhein-Westfalen und Thüringen werden die ersten 4.400 Objekte aus der gezogenen Stichprobe der Hausumringe erfasst.

Das Screening hat drei entscheidend wichtige Aufgaben in der Erhebung: Zum einen werden auf Grundlage von Hausumringen die Gebäude definiert, zum zweiten ihre Relevanz für die Erhebung, also die Eigenschaft ein Nichtwohngebäude zu sein, festgestellt und zum dritten werden Hinweise erhoben, mit denen der Eigentümer für die weitere Befragung kontaktiert werden kann.

Für das Auffinden der Erhebungsobjekte und die Eingabe der Erhebungsdaten wurde eine Smartphone-Applikation erstellt, die über einen Server mit der (Geo-) Datenbank und mit einer objektbezogenen Kontroll- und Anzeigeoberfläche (Web-Applikation) für Clients (Webbrowser) verbunden ist. Vor Ort werden grundlegende, aus dem öffentlichen Raum feststellbare Informationen erfasst: Art des Gebäudes, Nutzer, Baualter, Dachform, Zahl der Geschosse, Fassadengestaltung sowie Modernisierungstand. Hierbei werden auch Fotos von jedem Gebäude gemacht, es gibt aber keinen direkten Kontakt mit Besitzern oder Nutzern.

Die Beta-Version der App, die von Frox.IT in Dortmund programmiert wurde, wird nun in der Pilotphase im Feld erprobt.


Zweite Stufe der Stichprobenziehung für die Pilotphase

Auszug aus einem Stadtplan mit Stichproben-HUs und Begehungsroute für Screener (© IÖR)

Nach der Stichprobenziehung der Erhebungsbezirke in den beiden Bundesländern Nordrhein-Westfalen und Thüringen wurden in diesen Erhebungsbezirken mittlerweile auch die Stichproben der (aufbereiteten) Hausumringe gezogen. Dabei wurde darauf geachtet, dass ausreichend viele Hausumringe in die Stichprobe gelangen, die mutmaßlich zu Nichtwohngebäuden gehören. Die gezielte Übererfassung solcher Hausumringe gelang dadurch, dass für jeden Hausumring zuvor eine spezifische Wahrscheinlichkeit für Untersuchungsrelevanz (zugehörig zu einem EnEV-relevanten Nichtwohngebäude) zugewiesen wurde.  


5. Projekttreffen - Stichprobenziehung

Auf der ersten Stufe der Stichprobenziehung in NRW gezogene Erhebungsbzirke (© IÖR)

Die Methodik der Stichprobenziehung wurde auf dem 5. Projekttreffen am 1. Dezember 2016 im Hause IÖR in Dresden diskutiert. Die Ziehung der Erhebungsbezirke wird umgestellt auf eine proportionale Schichtung nach Raumordnungsregionen innerhalb der Bundesländer. Der statistische Fehler wird dadurch geringer, was die Aussagefähigkeit der Screeningdaten verbessert.

Die Erhebungsbezirke als erste Stufe der Stichprobenziehung wurden gezogen. Damit stehen die im Screening aufzusuchenden Bezirke für die Pilot-Bundesländer Nordrhein-Westfalen (NRW) und Thüringen fest. Das Ergebnis für NRW ist in neben stehender Grafik dargestellt. Derzeit werden die Stichproben auf der zweiten Stufe, also innerhalb dieser Erhebungsbezirke, gezogen.

Die Vorbereitungen für das Screening laufen, im Januar 2017 werden die Schulungen für die Pilot-Bundesländer Nordrhein-Westfalen und Thüringen beginnen. Die Pretests aller Schnittstellen werden derzeit geplant und zeitnah durchgeführt. Der Fragebogen für die Breitenerhebung wurde anhand der Rückmeldungen aus dem Expertenbeirat überarbeitet und wird derzeit als Online-Fragebogen programmiert.


Zuschnitt der Erhebungsbezirke für die Pilotphase

Einteilung von NRW in Erhebungsbezirke (© IÖR)

Das Projektdesign sieht eine zweistufige Stichprobenziehung vor, bei der auf der ersten Stufe Erhebungsbezirke und auf der zweiten Stufe Hausumringe innerhalb zuvor ausgewählter Erhebungsbezirke gezogen werden. Die Erhebungsbezirke werden in einem rechenaufwändigen Verfahren unter Beachtung diverser stichprobenmethodischer Vorgaben durch den Verbundpartner IÖR gebildet. Für die anstehende Pilotphase, in der die gesamte Datenerhebung in den Bundesländern Nordrhein-Westfalen und Thüringen einem Testlauf unterzogen wird, ist die Bildung der Erhebungsbezirke inzwischen angeschlossen. Für Nordrhein-Westfalen bildete das IÖR insgesamt 1.484 und für Thüringen 543 Erhebungsbezirke. In die Stichprobe gelangen 96 Erhebungsbezirke aus Nordrhein-Westfalen und 21 aus Thüringen, wovon insgesamt 20 Stichproben-Erhebungsbezirke in die Pilotphase eingebunden werden.


Die Vermessung der Welt beginnt 2017

Das Produkt HU-DE der Geobasisdate dient als Auswahlgrundlage für die Stichprobenziehung (© IÖR)

So titelt die Immobilien Zeitung in ihrem Artikel vom 15.09.2016 über das Projekt Forschungsdatenbank Nichtwohngebäude. Ein wenig vermessen? Wenn man bedenkt, dass es ja „nur“ um den Bestand an Nichtwohngebäuden in Deutschland geht, ja! Angesichts der Komplexität des  Projekts ist es andererseits eine Herkulesaufgabe, erstmals aussagekräftige Daten zur Struktur, zur energetischen Qualität und über die Eigentümer der Nichtwohngebäude in Deutschland erheben zu wollen.

Literarisch betrachtet gibt es allerdings gewisse Parallelen zur Geschichte im 2005 erschienen Roman Die Vermessung der Welt von Daniel Kehlmann. Zwei so unterschiedliche Charaktere wie Alexander von Humboldt und Carl Friedrich Gauß erforschen, jeder auf seine Weise erfolgreich, die Welt. Der eine haptisch-visuell, der andere theoretisch-intellektuell. Nur zusammen betrachtet ergibt sich eine neue Sicht der Welt.

ENOB:dataNWG ist ebenfalls nur durch die Kombination zweier sehr verschiedener Sichtweisen auf die Welt denkbar geworden. Da ist einerseits die klassische Methodik der repräsentativen Stichprobenerhebung, die bisher im Nichtwohngebäudebestand nicht zur Anwendung kam, da die Grundgesamtheit unbekannt ist. Andererseits haben sich in den letzten Jahren die Methoden der Geoinformatik so weiter entwickelt, dass Geobasisdaten zum Gebäudebestand flächendeckend für Deutschland als Auswahlgrundlage für die Stichprobenziehung zur Verfügung stehen. Zusammen wird daraus ein erfolgversprechender methodischer Ansatz für die Vermessung zumindest des Bestands an Nichtwohngebäuden in Deutschland.


1. Sitzung des Expertenbeirats

Der Expertenmbeirat bei seiner ersten Sitzung (© IWU)

Der Expertenbeirat zum Projekt ENOB:dataNWG kam am 20. September 2016 zu seiner 1. Sitzung im IWU-Haus in Darmstadt zusammen. Das Forschungskonsortium stellte das Vorhaben detailliert dar. Ziel des Projekts ist die erstmalige Erforschung der Struktur, der energetischen Qualität und der Eigentümerstrukturen im Bestand der Nichtwohngebäude in Deutschland. Zu den verschiedenen Aspekten des Projekts vom Stichprobendesign über die Geodatenanalyse bis zu den Details der 3-stufigen Datenerhebung wurde der aktuelle Arbeitsstand erläutert.

20 Experten aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft waren geladen, um sich über das Projekt zu informieren, kritisch zu hinterfragen und wichtige Aspekte aus ihrer Perspektive beizusteuern. Es entspann sich eine lebhafte und konstruktive Diskussion. Breiter Konsens herrschte darüber, dass dieses Projekt notwendig aber auch eine große Herausforderung sei. In den Präsentationen der Forschungspartner wurde denn auch klar, dass an vielen Stellen Neuland zu betreten ist. Der Verbundkoordinator Michael Hörner (IWU) hob hervor, dass in diesem Projekt zum ersten Mal die klassischen Methoden der Stichprobenerhebung mit den neuen Möglichkeiten der Geoinformatik kombiniert wurden. Letzteres erlaubte es überhaupt erst, eine Auswahlgrundlage so zu schaffen, dass eine repräsentative Erhebung in der unbekannten Grundgesamtheit der Nichtwohngebäude in Deutschland möglich wurde.

Downloads der Präsentationen


4. Projekttreffen

4. Projekttreffen am IWU (© IWU)

Das 4. Projekttreffen im IWU-Haus in Darmstadt stand unter dem Titel Begehungsunterlagen. Diese dienen der Vorbereitung der Screeningphase.

Erhebungspraktisch ist es notwendig, in 500 Erhebungsbezirken zu arbeiten. Der Wachstums-Algorithmus, der ganz Deutschland überlappungsfrei in praktikable Bezirke schneidet wurde vorgestellt. Tests mit virtuellen Daten waren sehr erfolgreich. Als Unterstützung für das Erhebungspersonal in der Screeningphase wird der Weg von Objekt zu Objekt in den Erhebungsbezirken optimiert.

Nachdem die Geodatenanalyse weitgehend abgeschlossen ist, wurden die Algorithmen zur Modellierung der Stichprobe vorgestellt. Dazu wird eine binär-logistische Regression auf die Realdaten aus den aufbereiteten Hausumringen durchgeführt. Hausumringen, bei denen unklar ist, ob sie zu einem Nichtwohngebäude gehören, werden Wahrscheinlichkeiten für die Untersuchungsrelevanz (EnEV-relevantes Nichtwohngebäude) zugespielt. So kann eine Stichprobe mit ausreichend vielen Nichtwohngebäuden gezogen werden.

Die App zur Durchführung des Screenings ist weitgehend fertig gestellt und wurde demonstriert. Im Screening werden wenige, aber bisher unbekannte Strukturdaten in einer Stichproben von 100.000 Objekten (aufbereitete Hausumringe) erhoben.

Intensiv diskutiert wurde die erste Fragensammlung für die Breitenerhebung. Diese muss vervollständigt, an einigen stellen gekürzt und in eine Sprache "übersetzt" werden, die Nicht-Fachleute gut verstehen können.


3. Projekttreffen

Klassifikation der ALKIS Gebäudefunktion (© IÖR)

Das 3. Projekttreffen fand in den Räumen der Deutschen Energieagentur (dena) in Berlin statt.

Intensiv wurde über die Datenbankstruktur und den Datenfluss zwischen den Partnern diskutiert. Alle Erhebungsdaten müssen beim IWU zusammenlaufen, auch die aufbereiteten Geodaten und die qualitätsgrprüften Screeningdaten. Daten der Breitenerhebung werden von IFAK übermittelt. entspechende Tests wurden verabredet.

Die Definition des "einzelnen Nichtwohngebäudes" wurde verabschiedet. Für die Ergebnisse der Erhebungen ist diese Grundlage entscheidend wichtig, legt sie doch fest, was überhaupt gezählt wird.

Auch das Attribut Gebäudefunktion aus ALKIS wurde abschliessend behandelt (siehe Klassifikation). Für die folgende binär-logistische Regression wurden "Realdaten" identifiziert, die mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit als relevante Nichtwohngebäude angesehen werden können, und solche, bei denen das nicht der Fall ist. Letzteren werden Wahrscheinlichkeiten für diese Eigenschaft zugespielt.

Erste Ausblicke auf mögliche Algorithmen, mit denen die Erhebungsbezirke überlappungsfrei zugeschnitten werden sollen, wurden gegeben.

Die Liste der Merkmale, die in Screening erheoben werden sollen wurde vorgestellt und diskutiert. Anpassungen werden noch erfolgen.


2. Projekttreffen

Was ist ein einzelnes Nichtwohngebäude? (© IWU)

Das 2. Projekttreffen fand am 08. März 2106 an der Bergischen Universität Wuppertal. Der Aufbau der Datenbank der Hausumringe und die Implementierung der Geobasisdaten wurden intensiv diskutiert. Die wesentlichen Schritte der Datenaufbereitung wurden festgelegt. IÖR konnte die erfreuliche Mitteilung machen, dass nun erstmals die Daten aus Level of Detail 1 (LoD1) flächendeckend für ganz Deutschland zur Verfügung stehen und im Projekt genutzt werden könnten.

Das Vorgehen im Screening wurde präzisiert und die Möglichkeiten und Grenzen der Screening-App diskutiert. Die Ausschreibung für die Erstellung der App läuft.

Sehr wichtig waren die Diskussionen zur Definition des „einzelnen Nichtwohngebäudes“. Da es bisher keine handhabbare Definition dafür gibt, was im Projekt gezählt werden soll, muss diese Grundlage zunächst geschaffen werden.

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